Am 16. Januar dieses Jahres beging der Shotokan Dojo Jena sein erstes Gasshuku in der Turnhalle der Jenaer Paradiesshule. Thema des Lehrgangstreffens war eine der grundlegenden Basistechniken des Karate, nämlich der Yoko Geri. Es kamen zahlreiche Mitglieder des Vereins, aber auch etliche Angehörige anderer Karatevereine in Jena, welche die Gelegenheit nutzten, um sich dem Verein in freundschaftlichem Konsens zu nähern.
Die Stimmung der Teilnehmer war von Anfang an sehr gut. Es wurde sich bereits im Vorfeld des Veranstaltungsbeginns rege ausgetauscht und alte Bekanntschaften konnten wieder gefestigt werden. Nach der ruhigen und freundlichen Begrüßung aller Teilnehmer, gefolgt von einer lockeren Erwärmung ging Trainer Martin sofort in die Grundlagen des Yoko Geri über.
Die Technik wurde von der Basis an geübt, begonnen mit der notwendigen Standfestigkeit, über die korrekte Haltung bis zur endgültigen Ausführung des Yoko Geri. Die Teilnehmer präsentierten ein buntes Spektrum aller Graduierungsgrade, dennoch zeigte sich wieder einmal, dass Karate ein stetiger Prozess des Lernens und des Wiederholens von bereits Gelerntem ist. Mit Geduld und Hingabe näherten sich Trainer und Teilnehmer der sauberen und kraftvollen Ausführung des Yoko Geri. Als der Themenbereich des Kihon-Trainings sich dem Ende näherte, zeigte sich dem Zuschauer ein Bild der Harmonie in Bewegung und Kraft aller Karateka.
Die wieder gefestigten Grundlagen wurden sodann in Anwendung gebracht und zwar in einer ebenso grundlegenden Ausprägung des Karate, wie die Technik selbst, der Kata. In Anlehnung an die Erfahrungsgrade der Teilnehmer wählte Trainer Henri die Kata Heian Nidan. Die kombinierte Technik des Yoko Geri mit Ura Ken und anschließendem Shuto Uke stellt eine Herausforderung für Balance und Timing dar und findet sich auch in späteren Katas immer wieder. Gerade aus der Verknüpfung verschiedener Techniken ergeben sich Stolpersteine für eine saubere und damit letztlich effiziente Ausführung des Yoko Geri in dieser Sequenz der Kata. Hier offenbarte sich, dass die zuvor wieder gefestigten Grundlagen des Yoko Geri selbst sich auszahlten. Es folgte eine spielerische und dennoch anwendungsorientierte Auslegung der Katasequenz. Alle Teilnehmer zeigten erkennbaren Spaß an der Umsetzung der gezeigten Anwendungsmöglichkeiten des Yoko Geri.
Trotz mittlerweile fortgeschrittener Trainingszeit sammelten sich im Endspurt des Gasshuku die Anwesenden um Trainer Wolfgang, der seinerseits die Anwendungsaspekte des Yoko Geri in der Ausprägung der Selbstverteidigung präsentierte. Nach anfänglicher Wiederholung einiger sensibler Nervendruckpunkte am menschlichen Körper und des möglichen Gebrauchs von diesbezüglichen Pressurtechniken zur Selbstverteidigung erklärte der Trainer alltagstaugliche Methoden der Umsetzung des Yoko Geri abseits der Bewegungsfreiheit einer Turnhalle. Die gezeigten Techniken erfreuten sich großer Beliebtheit und entrangen dem einen oder anderen Teilnehmer hin und wieder einen Laut, je nach Ausprägung des gesetzten Nervendrucks. Dennoch gingen alle Teilnehmer unverletzt und guter Dinge aus dem Training.
Im Anschluss fanden sich die Teilnehmer noch zur gemeinsamen Stärkung und einem Gruppenfoto zusammen. Es wurde sich wiederum rege ausgetauscht und bei allen waren Frohsinn und Engagement festzustellen. Bereits den fröhlichen Gesichtern der nach und nach Abreisenden konnte man die Vorfreude auf ein nächstes Treffen entnehmen.