Das Geheimnis für klebende Hände ist NICHT mangelnde Hygiene, sondern intensives Nahkampf-Training mit einem Partner. Und aus diesem Grund trafen sich am Wochenende des 21. und 22. Oktober 2023 fast 40 Karateka aus ganz Deutschland, um von Olaf Krey in die Geheimnisse eingeweiht zu werden.
Am Samstag ging es zum Training auf die Tatamis des Judocub Jena e.V. Leider verletzte sich Olaf bei der Erwärmung leicht am Fuß. Aber dank der tatkräftigen Unterstützung der zahlreich angereisten Koryu-Uchinadi-Anhänger konnte der Lehrgang doch noch körperlich und geistig herausfordernd weitergeführt werden.
Aber warum Karate auf der Matte? Wenn der Anspruch ist, über das “normale” Karate mit Schlagen und Treten hinauszugehen, muss sich der Karateka auch mit Fallen, Werfen, Hebeln und Bodenkampf auseinandersetzen, alles, was es im Sport-Karate wenig bis garnicht zu sehen gibt. Aber das sind die Wurzeln des Karate, was sich die KU-Leute auf die Fahne geschrieben haben. Und das ist die Magie, die vom traditionellen Karate ausgeht. Wir erhaschen einen Blick hinter die Bewegungen des “Sport-”Karate”, lernen, die Bewegungen des Gegners/Partners zu lesen, bleiben an ihm “kleben”, auch oder gerade wenn er zu Boden geht.
Dazu wurde im Training die Form des ständigen Wiederholens angewandt, der Drill. Die zu erlernende Form wurde in kurze Sequenzen zerlegt und diese wurden dann mit dem Partner geübt. Zum Glück waren genug KU-Leute anwesend, so dass die Sequenzen doch recht fließend verinnerlicht werden konnten. Und dem Sportkarateka wurde wieder einmal bewusst, dass der Berg der Erkenntnis doch recht hoch und der Weg auf den Gipfel sehr kurvig und steinig ist. Aber mit jeder neuen Sequenz machte es mehr Spaß und der Drill wurde immer fließender.
So ging der Samstag recht zügig vorüber und der Abend endete im im “Haus im Sack” mit gutem Essen und interessanten Gesprächen, die sich nicht nur um Kampfsport drehten. Am Sonntag ging es im USV-Dojo weiter. Nach einer intensiven Erwärmung wurden die Drills des Vortages optimiert und die Gesamtsequenz abgerundet und gefestigt. Wer nach den 6 Stunden vom Samstag und den 3 Stunden vom Sonntag noch nicht genug hatte, konnte am anschließenden freuen Randori noch seine letzten Kraftreserven verbrennen.
Alles in allem war dies wieder ein gelungenes Wochenende, bis auf den schmerzenden Fuß von Olaf. Trotz allem gelang es ihm, eine motivierende und inspirierende Atmosphäre zu schaffen, in der alle Teilnehmer bestehende Abläufe festigten und neue Abläufe kennen lernten.
Mehr zu Olaf Krey und seinen Seminaren in unserem Verein findet ihr hier und hier. In einigen Interviews gibt er Einblicke dazu, ob Koryu Uchinadi eigentlich noch Karate ist bzw. wie Karate den Geist stärken und bei Stress helfen kann.