Weg der leeren Hand
Karate-Do (jap. Weg der leeren Hand)
Anfangs noch im Geheimen geübt und weitergegeben, wurde Karate zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der japanischen Insel Okinawa offiziell zum Schulsport erklärt.
Karate ist eine asiatische Kampfkunst, die im 14. Jahrhundert aus der Vermischung von chinesischen und japanischen Kampftechniken entstand. Die Entwicklung und Systematisierung des Karate wurde vor allem durch den japanischen Sensai GICHIN FUNAKOSHI (1869-1957) vorangetrieben.
Woraus besteht das Karate-Training?
Kihon beschreibt die Einübung von Grundtechniken. Je nach Übungsziel wird dabei auf die exakte Ausführung, die Entwicklung der (Schnell-)Kraft, Ausdauer oder Koordination besonderen Wert gelegt. Die Grundtechniken des Karate lassen sich in Stoß-, Schlag-, Abwehr- und Fußtechniken einteilen.
Die Kata ist ein festgelegter Bewegungs- und Technikablauf, der als Kampf gegen fiktive Gegner interpretiert werden kann. Mithilfe von Katas gaben die japanischen Sensais früher ihr Wissen an ihre Schüler weiter und konnten so auf schriftliche Notizen verzichten. Ähnlich wie beim Kihon kann man eine Kata mit verschiedenen Übungsschwerpunkten ausführen. Die Anwendung der kombinierten Kata-Grundtechniken wird im Bunkai analysiert.
Kumite ist ein Oberbergriff für jegliche Form des Partnertrainings. Ziel ist es, Angriffe durch Block-Techniken abzuwehren und zu kontern. Über einen längeren Zeitraum geübt, soll sich ein wirksamer Verteidigungsreflex ausbilden. Während im Anfängertraining eher starre Übungsformen mit vorgegeben Techniken und Rollenverteilungen verwendet werden, dürfen sich die Fortgeschrittenen beim Randori frei bewegen und gegenseitig angreifen.
Randori und seine wettkampfmäßige Variante Shiai unterliegen den Regeln des Karates; bei der Selbstverteidigung hingegen ist der Schutz des eigenen Körpers um jeden Preis oberstes Gebot. Im Training wird darauf geachtet, eine Bedrohungssituation so realistisch wie möglich darzustellen, ohne den Partner zu verletzen.
Mehr als Kämpfen
FUNAKOSHI verstand Karate nicht nur als Kampfkunst, sondern als Lebenseinstellung. Er formulierte: „Das höchste Ziel im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage, sondern die Perfektion des menschlichen Charakters.“
Zu ebendieser Charakterentwicklung formulierte er 20 Verhaltensregeln, die jeder Karateka beachten soll (z.B. gegenseitiger Respekt, Meditation über sich selbst, Ruhe und Aufmerksamkeit, Entwicklung geistiger Reife, …). Karate darf nur zur Selbstverteidigung, nicht aber zum Angriff eingesetzt werden. So ist Karate im ursprünglichen Sinne ist kein Wettkampfsport, bei dem Sieg oder Niederlage im Vordergrund stehen, sondern die Schulung der Koordination und Reflexe. Diese Philosophie verfolgt auch der Shotokan Dojo Jena e.V.